Die Beziehung von Sonja und Lothar ist und bleibt ein Kompromiss. Denn sie, eine junge Alleinerziehende, und er, ein pseudo-intellektueller Junggeselle, sind zusammen auch nicht mehr als gemeinsam einsam. Nach einer Phase des widerwilligen Verliebens finden sich Sonja und Lothar mitten in den gelebten Klischees und poetisch absurden Alltagsproblemen eines gemeinsamen Ehelebens wieder. Schon früh ist klar: „Die große Liebe wird uns wohl erspart bleiben.“
Der Pianist und Sprachvirtuose Georg Kreisler (1922-2011) wurde vor allem als Interpret seiner zahlreichen Kabarettlieder bekannt. Kreisler verfasste daneben auch gut drei Dutzend Bühnenstücke, darunter Du sollst nicht lieben, eine Anti-Romanze in 17 Bildern. 1999 in Köln uraufgeführt, besprechen und besingen die zwei handelnden Personen der musikalischen Komödie Absurdes wie Lebensnahes und betreiben meisterhaft die Kunst des Aneinander-Vorbeiredens. Ironisch bis zynisch fallen auch die von Georg Kreisler selbst verfassten Liedtexte aus. Eine bunte Zusammenstellung aus Klassik, Lied und Oper untermalt musikalisch, wie Sonja und Lothar sich und einander das Leben schwer machen – stets begleitet von viel Pessimismus und einem Klavier. So wird zusammengebracht, was nur unter großen Vorbehalten zusammengehört.
Musikalische Leitung, Klavier Thomas Wicklein
Inszenierung Lea Willeke
Bühne, Kostüme Elena Köhler
Dramaturgie Sophie Jira
Sonja Jana Lea Hess | Eva-Maria Wurlitzer
Lothar Johannes Pietzonka | Jan Kristof Schliep
Du sollst nicht lieben – Webseite des Theaters Alteburg Gera
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